Schützen eines Drehstrommotors vor dem Durchbrennen

20.05.2025

In Zeiten steigender Arbeits- und Ersatzteilkosten wird der richtige Schutz von Elektromotoren immer wichtiger. Ein Motorschaden ist nicht nur eine kostspielige Reparatur oder ein Austausch, sondern auch Produktionsausfallzeiten, die weitaus größere Verluste verursachen können. Daher ist die richtige Wahl des Schutzes und die Implementierung von Schutzmethoden absolut grundlegend.

WÄHLEN DES SCHUTZES UND SCHÜTZEN EINES DREIPHASENMOTORS VOR DEM DURCHBRENNEN: DIE PERSPEKTIVE EINES EXPERTEN

In Zeiten steigender Arbeits- und Ersatzteilkosten wird der richtige Schutz von Elektromotoren immer wichtiger. Ein Motorschaden ist nicht nur eine kostspielige Reparatur oder ein Austausch, sondern auch Produktionsausfallzeiten, die weitaus größere Verluste verursachen können. Daher ist die richtige Wahl des Schutzes und die Implementierung von Schutzmethoden absolut grundlegend.

Wichtige Punkte für die Auswahl des Schutzes für Dreiphasenmotoren

Die Auswahl des richtigen Motorschutzes ist ein Prozess, der die Berücksichtigung mehrerer wichtiger Faktoren erfordert. Die Vernachlässigung eines dieser Faktoren kann zu unzureichendem Schutz oder unnötigen Auslösungen führen.

  • Überprüfung der Motorparameter: Bevor Sie mit dem Anschließen beginnen, überprüfen Sie immer sorgfältig das Typenschild des Motors. Es enthält wichtige Informationen wie die Versorgungsspannung (z. B. 400V), die Leistung, den Nennstrom und das Schaltbild (Stern oder Dreieck).
  • Motornennstrom (In): Dies ist der grundlegende Parameter, der auf dem Typenschild des Motors zu finden ist. Dies ist der Strom, den der Motor bei voller Last und Nennspannung aufnimmt. Der Schutz muss so gewählt werden, dass er diesen Strom dauerhaft aushält.
  • Motoranlaufstrom (In): Induktionsmotoren nehmen beim Anlauf einen wesentlich größeren Strom auf als ihren Nennstrom. Der Einschaltstrom kann 4- bis 8-mal größer sein als der Nennstrom, wird aber in der Regel nur kurzzeitig aufrechterhalten. Der Schutz muss in der Lage sein, diese momentane Überlastung ohne Auslösung zu überstehen.
  • Lastcharakteristik: Die Art der Last, die der Motor antreibt, ist wichtig. Lasten mit konstantem Drehmoment (z. B. Pumpen, Ventilatoren) erfordern einen anderen Ansatz als Lasten mit variablem Drehmoment (z. B. Förderbänder).
  • Arbeitsbedingungen: Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit, Staub – all dies kann den Betrieb und den Schutz des Motors beeinflussen. Unter schwierigen Bedingungen lohnt es sich, einen Schutz mit höherer IP-Klasse in Betracht zu ziehen.
  • Schutzarten: TEs gibt verschiedene Arten von Motorschutz auf dem Markt, und die Wahl hängt von der spezifischen Anwendung und dem erforderlichen Schutzniveau ab:
    Leitungsschutzschalter (MCB): Einfach und relativ günstig, bieten aber nur begrenzten Schutz. Ausgewählt für einen Strom, der geringfügig höher ist als der Nennstrom des Motors, unter Berücksichtigung des Anlaufstroms.
    Motorschutzschalter: Speziell für den Schutz von Elektromotoren konzipiert. Sie verfügen über einen einstellbaren Auslösestrom, oft mit Temperaturkompensation und Phasenausfallschutz. Sie sind präziser und bieten besseren Schutz als Sicherungen.
    Überlastrelais: Schützen den Motor vor langfristiger Überlastung. Sie arbeiten mit Schützen zusammen. Sie haben einen einstellbaren Auslösestrom und eine Reset-Funktion.
    Elektronische Motorschutzrelais: Die fortschrittlichste Schutzart. Sie überwachen viele Parameter wie Strom, Spannung, Temperatur, Phasenunsymmetrie, Überlastung, Kurzschluss, Betrieb bei zu geringer Spannung und andere. Sie ermöglichen eine präzise Einstellung der Schutzparameter und verfügen oft über Diagnosefunktionen.

Praktische Schritte zur Auswahl des Schutzes

  • Daten vom Typenschild ablesen: Identifizieren Sie den Nennstrom (In) des Motors.
  • Anlaufstrom bestimmen: Wenn nicht auf dem Typenschild aufgeführt, kann ein Wert von 4- bis 8-mal (In) angenommen werden.
  • Schutzart wählen: Entscheiden Sie, ob ein Leitungsschutzschalter ausreicht oder ob ein fortschrittlicherer Schutz benötigt wird (MPCB, Überlastrelais, elektronisches Relais).
  • Auslösestrom des Schutzes bestimmen:
    Überstromschutzschalter: Wählen Sie einen Strom, der geringfügig höher ist als (In), unter Berücksichtigung des Anlaufstroms. Überprüfen Sie auch die Zeit-Strom-Kennlinie.
    Motorschutzschalter/Überlastrelais: Stellen Sie den Ansprechstrom auf einen geringfügig höheren Wert als (In) ein (normalerweise das 1,05- bis 1,2-fache von (In)). Die Anlaufzeit des Motors muss bei der Einstellung der Auslöseverzögerung berücksichtigt werden.
    Elektronische Relais: Stellen Sie den Überlaststromschwellenwert nahe (In) ein und konfigurieren Sie andere Schutzparameter (z. B. Kurzschluss-Schwellenwert, Phasenunsymmetrie).
  • Einhaltung von Normen überprüfen: Stellen Sie sicher, dass der gewählte Schutz den geltenden Normen und Vorschriften entspricht.
  • Kurzschlussfestigkeit überprüfen: Der Schutz muss in der Lage sein, Kurzschlussströmen standzuhalten, die in der Anlage auftreten können.

Wie schützt man den Motor effektiv vor dem Durchbrennen?

Neben der richtigen Auswahl des Überstromschutzes gibt es noch einige weitere wichtige Aspekte zum Schutz des Motors vor dem Durchbrennen:

  • Thermoschutz:
    Eingebaute Temperatursensoren (Thermistoren, Thermoschutz): Viele moderne Motoren verfügen über eingebaute Temperatursensoren in den Wicklungen. Das Signal der Sensoren kann zum Abschalten des Motors bei Überhitzung verwendet werden.
    Thermische Relais: Sie überwachen die Motortemperatur und reagieren auf deren Anstieg.
  • Phasenausfall- und Spannungsunsymmetrieschutz: Phasenausfall oder eine signifikante Spannungsunsymmetrie in der Versorgung kann zu Überlastung und Motordurchbrennen führen. Elektronische Motorschutzrelais bieten oft einen solchen Schutz.
  • Kurzschlussschutz: Eine schnelle Abschaltung der Stromversorgung im Falle eines Kurzschlusses ist unerlässlich. Motorschutzschalter und elektronische Relais bieten einen effektiven Kurzschlussschutz.
  • Regelmäßige Inspektion und Wartung: Die regelmäßige Überprüfung des Zustands des Motors, der Lager, der Belüftung und der Sauberkeit hilft, potenzielle Probleme zu erkennen, bevor sie zu einem Ausfall führen.
  • Richtige Belüftung: Eine ausreichende Luftzirkulation um den Motor herum ist für dessen Kühlung und Verhinderung von Überhitzung unerlässlich.
  • Überlastung vermeiden: Vermeiden Sie den Betrieb von Motoren mit einer Last, die über den Nennparametern liegt.

Zusammenfassung

Der richtige Schutz von Elektromotoren ist keine Ausgabe, sondern eine Einsparung. Die richtige Auswahl des Schutzes unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Anwendung und der Betriebsbedingungen, kombiniert mit der Implementierung zusätzlicher Schutzmaßnahmen, reduziert das Risiko von Ausfällen und Ausfallzeiten erheblich. Denken Sie daran, dass Vorbeugung immer besser ist als Reparatur. Im Zweifelsfall bezüglich der Auswahl des Schutzes lohnt es sich immer, erfahrene Spezialisten der Elektrotechnik zu konsultieren.

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